Geblubbel

Von Lerchen und Eulen: wie man sich irren kann

Es gibt „Lerchen“ und es gibt „Eulen“, das heißt, es gibt Frühaufsteher und diejenigen, die die Nacht zum Tage machen. Früher dachte ich immer, ich bin Eule. Ist ja auch ein toller Vogel. Majestätisch, schön, groß. Okay, das mit dem Gewölle ist eklig, aber man kann ja nicht alles haben.

Leider haben mir meine Eltern damals einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die kleine Eule musste früh ins Bett, konnte sich gar nicht ausprobieren. Damals habe ich noch gewartet. Später, wenn meine Eltern nicht mehr über mich bestimmen können, dann kann ich eine richtige Eule werden, dann kann ich nachts auf die großartigsten, grandiosesten Ideen kommen.

Irgendwann war es so weit. Der Auszug. Das neue Leben. Die Selbstbestimmung! Endlich Eule sein, dachte ich mir. Allerdings habe ich schnell gemerkt, dass ich abends müde bin. Heute gehe ich mal eher ins Bett, dachte ich, ich kann ja auch morgen noch kreative Eulenideen ausbrüten. Als endlich morgen war, fielen mir schneller die Augen zu, als ich gucken konnte. Und so fort.

Heute, ungefähr 10 Jahre später, gestehe ich mir ein: So gerne ich mir auch die wunderschönen Nächte um die Ohren schlagen möchte, im kreativen Chaos versinken will, man kann sich nicht zu etwas zwingen, was man nicht ist. Heute sehe ich ein, dass ich nicht als Eule, sondern als Lerche geboren wurde. Darum schreibe mich meine Blogposts jetzt immer um 6 Uhr, um 7 Uhr – vor der Arbeit – und manchmal kommen solche Seltsamkeiten wie diese dabei heraus!

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1 Comment

  • Reply luisahenke 7. Juni 2014 at 13:44

    Ich kenne das Problem. Beim mir ist es umgekehrt. Ich denke immer: „Ich stehe früh auf, dann schaffe ich ganz viel“ und gebe mir so viel Mühe eine Lärche zu sein , und dann schlafe ich doch lieber noch ein oder zwei oder drei Stunden …

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