Rezension Ich mach, was ich will – ich bin doch noch klein! von Thad Krasnesky & David Parkins | Kinderbuch | Bilderbuch | lustig | Comic | Familienleben | Erziehung | Mädchen | Tintenmeer
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{Feature} „Ich mach, was ich will – ich bin doch noch klein!“ von Thad Krasnesky & David Parkins

Lara ist drei Jahre alt, das Nesthäkchen der Familie und ein wenig tollpatschig. Als sie ein Glas Orangensaft nicht nur über den Tisch auskippt, sondern auch über Papas Hose, erwartet sie ein Donnerwetter. Papa wird richtig wütend, aber Mama schlichtet. Die Kleine ist doch erst drei Jahre alt, alles halb so schlimm. Der kleine Wirbelwind ist beruhigt und wirbelt gleich weiter. Sie hat den Buchtitel verinnerlicht: Ich mach, was ich will – ich bin doch noch klein! Lara treibt ihre großen Geschwister in den Wahnsinn. Sie macht sich keine Gedanken, eignet sich alles an und vergisst dabei nie den zuckersüßen Augenaufschlag.

Lara ist so putzig, drollig und liebenswert und lässt die Adern von Bruder, Schwester und Papa wahrlich schwellen – das kleine Schwesterchen in Reinform. Geschimpft wird sie hingegen kaum. Doch als das kleine Prinzesschen es einmal zu weit treibt und der brüderlichen Eidechse einen Bikini und einen Gang in die Badewanne beschert, ist das Ende der Fahnenstange erreicht und Lara muss erkennen: Aller Spaß hat einmal ein Ende.

Dieses putzige Bilderbuch ist lehrreich für Kinder und gleichzeitig ein Riesenspaß für die Eltern. Alle Klein-Lara-Chaos-Episoden sind direkt aus dem Leben gegriffen, sodass man immer wieder denken muss: „Doch, das kommt mir jetzt aber sehr bekannt vor!“ Diese Erkenntnis bringt schon ein Schmunzeln, die Bilder dazu treiben jedoch Lachtränen in die Augen – vor allem die Gesichtsausdrücke! Einfach göttlich! Jedes Bild ist so liebevoll gezeichnet und transportiert so viel Bewegung, dass man glaubt, die Figuren erwachen gleich zum Leben und die Szene läuft vor den Augen ab. Selbst für die „Soundeffekte“ muss man das Kopfkino kaum bemühen, so schnell werden die dargestellten Momente lebendig. Hier klirrt das Geschirr, da surrte ein Staubsauger, untermalt von schmollendem Fußtrapsen.

Lara stößt immer wieder an Grenzen. Sie versteht oft nicht, wieso etwas falsch ist, kennt aber ihre Eltern schon sehr gut und hat sie auch im Griff. Das wird schnell klar, denn die kurzen Texte, die die Bilder begleiten, sind aus Laras Perspektive geschrieben. Auch das macht einen sehr großen Reiz aus. Der Blick des Kindes auf die Welt ist oft so unbedarft, dass man ihm kaum böse sein kann. Auf diese Art und Weise erlaubt es das Buch, eine doppelte Sicht auf die Ereignisse zu tun: nämlich zum einen durch Laras Augen und zu anderen durch unsere eigenen durch Erfahrung geprägte Augen zu schauen. Diese Art zu lesen bringt viel mehr Verständnis für beide: Eltern und Kinder.

Hardcover I 32 Seiten I Lappan Verlag I 978-3-8303-1167-6 I 12,95 Euro

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