Whisper Isabel Abedi
Bücherschrank

{Rezension} Whisper von Isabel Abedi

Eine unwirkliche Stille liegt über Whisper, dem alten Haus, in dem Noa ihre Ferien verbringen soll. Das alte Gebäude birgt ein Geheimnis, über das niemand im Dorf spricht. Furcht und neugierige Erwartung führen Noa immer tiefer auf die Spur eines rätselhaften Verbrechens. Gemeinsam mit David nähert sich Noa der Wahrheit eines nie geklärten Mordes …

Rezension

Einen „Ich lese“-Post zu machen, hätte sich dieses Mal überhaupt nicht gelohnt. Ich habe „Whisper“ geradezu gefressen. Nachdem ich meine Rezi zu „Der Nachtzirkus“ geschrieben hatte, war ich so in Lesestimmung, dass ich mir meinen ersten Abedi-Roman geschnappt und mich gleich wieder in mein Leseland verkrümelt habe. Schon nach den ersten Sätzen war ich so gefesselt, dass ich überhaupt nicht mehr aufhören konnte. Der Besuch wurde quasi sich selbst (und meinem Freund) überlassen und – und das spricht wirklich für das Buch – auch das Gequatsche neben mir konnte mich in keiner Weise ablenken. Wahnsinn!

Die braune Eingangstür öffnete sich ächzend wie unter großer Anstrengung und klemmte, kaum dass sie halb geöffnet war, sodass sich Gilbert regelrecht ins Haus quetschen musste. Als Nächstes schob sich Kat durch die Tür und zuletzt Noa mit dem Katzenkorb in der Hand. Der Flur war so winzig, dass sie sich aneinanderdrängen mussten. Er hatte einen alten Kachelboden, neben der Haustür gab es eine Holzgarderobe und vor dem Treppenaufsatz einen Schirmständer. Aber was Noa am stärksten wahrnahm, war dieser Duft. Ja, es duftete … nach Parfüm, nach Frauenparfüm; würzig, ein wenig süß und so intensiv, als wäre jemand, der diesen Duft frisch aufgetragen hatte, gerade an Noa vorbeigegangen.

Abedi: Whisper, S.13f

„Whisper“ ist ein sehr flüssig geschriebener Jugendroman, in dem verschiedene Themen auf wirklich spannende Art und Weise verwoben sind. Noa, eine der Protagonisten, ist die Tochter einer sehr bekannten Schauspielerin und hat damit ziemlich zu kämpfen. Ihre Mutter versucht immer und überall die Fassade der überglücklichen Partyqueen aufrecht zu halten, und das nervt ihre mittlerweile sehr verschlossene Tochter gewaltig. Der neuste Spleen der Mutter ist ein heruntergekommenes Ferienhaus auf dem Lande, in das sie ihren guten Freund  Gilbert und ihre Tochter schleppt. Doch bei einem netten Abend mit dem hilfsbereiten David (er hilft bei der Renovierung des Hauses und Noa ist auch ganz angetan*zwinker*), bei dem Gläserrücken gespielt wird, stellt sich Eliza vor: der Geist eines Mädchens, das vor 30 Jahren im Haus ermordet wurde. Hier beginnt eine ziemlich temporeiche Geschichte, die irgendwo zwischen Liebe und Krimi schwankt. Und glaubt mir, jedes Kapitel endet so spannend, dass man das Buch einfach nicht aus der Hand legen kann!

Am Anfang eines jeden Kapitels findet sich ein Tagebucheintrag von Eliza, die ähnlich wie Noa ein gespanntes Verhältnis zu ihrer Familie hatte. Zum einen liest man auf diese Weise parallel immer zwei Geschichten zum anderen kommt man nicht umhin, hinter jeder Ecke eine Verschwörung zu erwarten. Wird sich die Geschichte von damals jetzt wiederholen? Allerdings bleiben die Einträge oft sehr kryptisch, man ahnt und dann wieder doch nicht. Erst gegen Ende des Buchs beginnt man, sich einen Reim auf die Geschehnisse von jetzt und von vor 30 Jahren zu machen. Und schließlich kommt doch alles anders, als man denkt!

Die Aufmachung des Buchs ist sehr schön schlicht – schwarz mit einem rotglänzenden Juwel auf dem Cover -, was perfekt zum Buch passt. Kompliment!

Fazit

Ich bin wirklich begeistert. „Whisper“ ist ein superspannendes Jugendbuch, dass man dank des flüssigen Schreibstils der Autorin,ziemlich schnell verschlingen kann. Zu empfehlen ist es, wenn man mal 2 Tage frei hat, denn man wird es unmöglich aus der Hand legen können. Der Roman war mein erster „Abedi“, wird aber auf keinen Fall mein letzter sein.

Bewertung

Rezension Sternebewertung 5 Sterne

Isabel Abedi: Whisper | Arena Verlag | 276 Seiten | 978-3-401-02999-3 | 7,99 Euro

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4 Comments

  • Reply ladysmartypants 2. Februar 2014 at 19:05

    Eine absolut tolle Rezension und ich kann dir nur voll und ganz zustimmen, denn mir erging es genauso. Ich konnte das Buch einfach nicht weglegen, weil es soooo spannend ist.
    Ich hab gesehen, du hast die anderen von Isabel Abedi auch gelesen, welches hat dir denn am besten gefallen?

    Liebe Grüße
    Smarty :)

    • Reply tintenmeer 3. Februar 2014 at 10:13

      Hallo Smarty,

      vielen Dank für das Lob. Das geht runter wie Öl! ;) Ich habe auch Isola und Lucian gelesen. Rezensionen zu beiden Büchern findest du auch auf meinem Blog: http://tintenmeer.wordpress.com/rezensionen/alphabetische-liste-nach-autoren/

      Imago habe ich noch auf meinem SuB, das hebe ich für „schlechte Zeiten auf“, weil es bestimmt wieder gut ist.

      Gefallen haben mir alle drei Bücher sehr gut, wobei Whisper doch im Nachhinein mein Favorit ist. Das ist so was von spannend. :)

      Liebe Grüße
      Sandy

      • Reply ladysmartypants 3. Februar 2014 at 14:42

        Sehr gerne – das freut mich :)
        Ja, hab ich schon gesehen, aber danke ;D

        Es ist gut, aber es ist auch zweifelsohne anders.

        Ja, Whisper ist auch mein Liebling, selbst wenn die anderen auch wirklich toll sind. Whisper war mein erstens Buch von ihr und das wird keines mehr toppen ;)
        Vor allem bin ich mit Whisper auf den Geschmack von Krimi’s und Thriller gekommen, was es noch viel besser macht :D

        Liebe Grüße

  • Reply 6 großartige Bücher, an die ich mich nicht mehr erinnern kann | Tintenmeer 30. August 2019 at 13:54

    […] Meine Rezension zu Whisper […]

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