Die naive Rosemary aus der australischen Provinz, Oskar, ein exzentrischer Intellektueller, der blinde Albino Walter Geist, der seinem Namen alle Ehre macht, die liebenswerte Transsexuelle Pearl … und allerhand verschrobene Wesen. All diese Menschen, die ein wenig ziellos umhertreiben, sind im „Arcade“ – New Yorks größtem Antiquariat – gestrandet und ergeben für diesen Roman eine merkwürdige, doch nicht uninteressante Mischung mit einem Hauch wehmütiger Poesie.
Als ein Brief die Spur zu einem verloren geglaubten Manuskript von Herman Melville weist, tauchen Rosemary und Oskar tief ein in die Geheimnisse des „Arcade“ und des berühmten Schriftstellers. Doch Vorsicht, die nun folgende Schatzsuche ist kein rasantes Abenteuer, sondern eine sensible Geschichte, die vor allem auf die Charaktere baut. Viel passender als der deutsche ist übrigens der Originaltitel „The Secret of Lost Things“.
Ein Roman für Literaturliebhaber und Bibliophile.
Chaps brachte mir das Lesen bei, noch bevor ich eingeschult wurde, indem sie alles, was ich tat, mit Zitaten aus ihren Lieblingsstücken kommentierte. Chaps war der Ansicht, dass Bücher unverzichtbar zum Leben gehörten, während Hüte nur eine flüchtige Randerscheinung seien, eine Marotte, die weder meiner Mutter noch mir jemals Sicherheit geben konnte.
Sie machte sich Sorgen um uns.
„Bücher sind keine Ansammlungen von Papier, sie sind menschlicher Geist auf Regael“, drängte Chaps meine Mutter oft.
– Hay: Die Antiquarin, S.14f
Sheridan Hay: Die Antiquarin I Kindler Verlag / TB von rororo I 430 Seiten I 978-3-463-40506-3 / 978-3-499-24387-5 I 19,90 Euro / 8,95 Euro
6 Comments
Ich hab’s auch vor einer ganzen Weile gelesen und mir gefiel es.
Ich mag eh Bücher, die sich mit dem Thema Literatur beschäftigen :)
Liebe Grüße,
Nora