Stöckchen und TAGs

{TAG} Libressio – Mein Buchgeständnis #4

Guten Morgen ihr Lieben,

ich schätze, heute ist es Zeit für mein Libressio, mein Buchgeständnis. Auch wenn da oben Nummer vier steht (denn es ist der vierte Teil der Aktion von Leselurch) soll dieses hier doch mein erstes Geständnis sein.

Das Thema ist diesmal:

 Mit diesem Bestseller konnte ich nichts anfangen!

die_chemie_des_todesThriller finde ich echt schwierig, die kriegen mich einfach so selten, dass ich dieses Genre für mich schon fast abgehakt habe. Vor ein paar Jahren – ich war noch voller Hoffnung – war das noch anders. Ich stand in der Stadtbibliothek und stöberte in den Regalen, als mir das Buch in die Hand fiel – der Bestseller, mit dem ich nichts anfangen konnte. Der Bestseller-Aufkleber war sogar noch drauf und das Erlebnis war so prägend, dass ich lange Zeit kein Buch angefasst habe, wo irgendein Schlauberger dieses (in die Flucht) schlagende Verkaufsargument angebracht hat.

Ich gestehe, ich konnte nichts anfangen mit Simon Becketts Die Chemie des Todes. Oh ja, dieses Buch war tödlich, tödlich langweilig und ich habe mich tödlich genervt gefühlt.

Zum einen wusste man ja schon nach der Hälfte des Buchs, wer der Mörder sein muss – natürlich der, der es auf keinen Fall getan haben konnte. Sehr clever. Aber okay. Darüber hätte man ja noch hinwegsehen können, aber leider nicht über David Hunter – er ist ja immerhin der Protagonist. Mit ihm und seiner aufgesetzten Leidensmiene konnte ich wirklich nichts anfangen. Am liebsten hätte ich ihn die ganze Zeit angeschrien: „Hunter, du Nuss, wenn du keinen Bock hast, dann lass es einfach und hör auf uns alle zu quälen!“

Ich habe wirklich selten einen so unmotivierten Hauptcharakter gesehen. Stets und ständig heult er einem die Ohren voll, dass er das hier doch alles gar nicht machen will, dass er lieber woanders wäre und – ganz wichtig – dass er diesem Dorfpolizisten da auf GAR KEINEN Fall mehr helfen wird! Was war das Resultat?

„Äh, tschuldigung Mr Hunter … könnten Sie vielleicht mal einen klitzekleinen Blick auf diese Maden hier werfen? Sie kennen sich doch aus.“

„Ohhhhh klaaaaaar, mit Vergnügen! Kommen Sie doch rein in die gute Stube und her mit den Maden, ich kanns kaum erwartet, müssen Sie wissen. Berufskrankheit, Sie verstehen?“

Ich habe mich von diesem Charakter nur veräppelt gefühlt. Achso, das soll ein innerer Konflikt gewesen sein. Ah, okay. Da hätte ich ja gleich drauf kommen können, oder sollte man sagen: das hätte man gleich besser darstellen können?

Tja, am Ende war ich heilfroh, das Buch aus der Bibliothek ausgeliehen zu haben, und war gleichzeitig geheilt was den Autor (für immer), des Genre (mit Ausnahmen) und Bestseller (für lange Zeit) betrifft.

Liebe Grüße aus dem Tintenmeer,
Sandy

Previous Post Next Post

You Might Also Like

2 Comments

  • Reply Leselurch 14. November 2013 at 11:31

    Ich muss sagen, dass mir das Buch nach deinem Geständnis eigentlich sehr sympathisch geworden ist… :D Es klingt nach einem Buch, das sich selbst parodiert, ohne es zu merken – und das lese ich eigentlich sehr gerne! :D Aber Thriller? Oh weh, näh… lieber nicht! :D

    P.S.: Ich werte gerade Libressio #4 aus. Die nächste Runde startet bald, falls du wieder vorbeischauen möchtest!

    • Reply tintenmeer 27. November 2013 at 14:20

      Hallihallo!

      Oje, dein Post ist irgendwie verspamt und ich habs nicht gemerkt, weil ich momentan ein bisschen inaktiv bin. Tut mir leid, aber jetzt ist er ja da! Ich werde gleich losziehen und das neue Libressio anschauen. ;)

      LG Sandy

    Leave a Reply