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{Geblubbel} Unsere Traumhochzeit, Motto: Zeitreise

Fast zwei Monate ist der große Tag nun schon her und ich bin meiner „Verpflichtung“ noch immer nicht nachgekommen! Auch wenn das hier ein Literaturblog ist, sollte dieses wichtige Ereignis und meinem – unserem – Leben doch festgehalten werden. :D Fast neun Jahre haben mein Mann und ich uns damit Zeit gelassen, doch nun wollten wir endlich Nägel mit Köpfen machen. Und zwar nicht einfach so! Wir waren zusammen schon auf einigen Hochzeiten, die ohne Frage alle wunderschön waren, doch waren sie sich alle sehr ähnlich, und wir wollten etwas Besonderes.

325Deshalb stand für uns schon lange fest, dass es bei unserer Hochzeit ein Motto geben würde. Nur welches, das war die Frage. Nach langem Hin und Her haben wir uns für eine Zeitreise entschieden – und nach weiteren Ideen, Genörgel und Überdenkungen wurde entschieden, wonach sich auch die Gäste richten mussten: die Zeit um 1800. Wir wollten es nicht streng nehmen, wollten nichts Modernes ausschließen – immerhin sind wir ja nur Zeitreisende und keine authentischen Zeitgenossen! – aber wir wollten, dass alle mitmachen. Das gab natürlich noch viel mehr Genörgel. Aber was solls. Das Fest sollte unvergesslich werden und das fing so ja schon mal gut an. *lach*

Wir sind unheimlich stolz und froh, dass sich die Gäste, sofern es ihnen möglich war, mit dem Thema auseinander gesetzt haben und jeder einzelne sich Mühe gegeben hat. Vielen, vielen Dank!

Außerdem möchte ich meiner famosen Schneiderin noch tausendmal für das wunderbare Kleid danken, das sie nach meinen Wünschen genäht (und meine kleinen Panikanfälle ertragen) hat! Dein Name war schon ein gutes Omen! Sandra Florean näht das Brautkleid für die Hochzeit von Sandy und Florian! ;)

Und nun wollt ihr sicher etwas mehr vom Hochzeitstag wissen …

Unsterbliches in eins verschlungen,
kann nun nicht mehr lose sein.
Ein Versprechen, nie misslungen:
„Ich bin Dein und Du bist Mein.“

5.30 Uhr. Der große Tag beginnt für die Braut ziemlich früh. Aufstehen, duschen, ab in die Puschen, denn um 6.00 Uhr soll ich bei der Frisörin sein, die wenige Orte weiter ihren Salon hat. Um 6.05 fahren wir los. Zu spät – ja. Aufregung – nein. Das wird schon. Um 9.00 Uhr bin ich fertig geschminkt, Haare sind schick. Ich muss mich nur noch anziehen, während um mich herum das Chaos wütet. Fünf Leute sollen sich ein Bad teilen und rechtzeitig fertig werden. Ich beschließe, erst mal zu frühstücken.

Kurz vor 10.00 Uhr werde ich abgeholt. Mittlerweile bin ich auch angezogen. ;) Die 30-45 minütige Fahrt zum Schloss geht problemlos – zumindest bei mir. Der Bräutigam hat da schon mehr Schwierigkeiten: Trotz seeeeehr langsamen Tempos weht ein vorbeifahrender LKW den Blumenschmuck davon und verteilt die Rosen auf der Landstraße. Zwei Männer mit Zylindern und Gehstöcken springen aus dem Wagen, sammeln auf, was übrig ist, und klimpern alles in den Kofferraum. Aber Psst! Das soll ich doch niemandem verraten! Weiter geht die Fahrt in Normaltempo.

Am Schloss angekommen, kommt es zu einem kleinen Verkehrschaos, denn zwei Hochzeitsgesellschaften laufen gleichzeitig auf. Das andere Brautpaar muss erst einmal unverrichteter Dinge abziehen, denn das hier ist UNSER Termin! Ich verstehe ja ehrlich gesagt nicht wirklich, wie einem das passieren kann. Wie kann man nicht wissen, um welche Uhrzeit die eigene Trauung ist?

Sie brauchen keine göttlich‘ Zeichen,
zu wissen, dass ein Herz das and‘re liebet.
Die Hände sie sich darum reichen,
zu einem Bund, vor langer Zeit geschmiedet.

Um 11.00 Uhr soll es nun so weit sein. Dass ich schon seit einer halben Stunde da bin und die Gäste ausgiebig beobachten konnte (was für ein Spaß), weiß niemand. Auch die Aufregung hält sich in Grenzen, ein leichtes Bauchkribbeln macht sich bemerkbar, das sich erst steigert, als ich am Arm von meinem Papa stehe und darauf warte, dass wir endlich zum Altar schreiten können. Was man da so spricht, während man wartet? Ihr müsst ja nicht alles wissen. ;)

Die Trauung war wunderschön, die Klaviermusik himmlisch (danke Taste!), alle haben geheult, ich auch. Ich war sehr glücklich, dass es noch geklappt hat, dass mein Gedicht (von dem Auszüge diesen Beitrag begleiten) verlesen wurde. Ich habe es extra für die Trauung geschrieben. Aber selbst hätte ich wohl in dem Moment keinen Ton  (außer das Ja-Wort) herausgebracht!

Doch nun endet alles Weh,
Sehnsucht löst den schlimmen Bann.
In Liebe schmilzt der ew‘ge Schnee,
in dem Moment, nicht irgendwann.

Im Anschluss  gingen wir alle in den Schlossgarten, wo es endlich was zu essen gab! Wer hat sich zuerst bekleckert? Ja, wer wohl? Ich natürlich! *lach* Aber das konnte man zum Glück nicht auf den Bildern sehen. Der Schlossgarten war für unser Thema wie gemacht und auch die Schlossbesucher konnten nicht anders, als sich aus den Fenstern zu hängen und uns zu begucken. Die Frage des Tages war dann folgerichtig: Wird hier ein Film gedreht? – Äh nein … Das ist eine Hochzeit. – Eine echte? – Ja, was denn sonst?

Ihr Lachen klingt,
wenn Sterne fallen,
sein Glück zersprengt den Himmel.

Was folgte waren zwei tolle Paar-Shootings mit unserem Fotografen, leeeeckeres Essen, (auf unseren Wunsch hin) keine dämlichen Spiele, grandiose Live-Musik von Tunichtgut, superschöne Gespräche, platt getanzte Füße (den Hochzeitswalzer tanzten wir zu Haggard – Hijo de la Luna) und als krönender Abschluss ein traumhaftes, professionelles Feuerwerk mit wunderbarer Musik.

Wir bedanken uns bei unseren Gästen für diesen traumhaften Tag! Ihr hättet ihn uns nicht schöner machen können! 

Herzentflammt auf immerdar,
ohne Furcht und ohne Zagen,
teilen miteinander Jahr um Jahr,
verbunden dieses Sein zu tragen.

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10 Comments

  • Reply Dana 6. September 2013 at 17:30

    Oh wie wundervoll!!!! Die Bilder sind klasse und ich glaube dir, allein dadurch was die Bilder versprechen, dass es wirklich eine grandiose Hochzeit gewesen ist.Nochmal alles, alles Gute euch beiden auf eurem gemeinsamen Weg durch´s Leben.
    GLG Dana

  • Reply Cappuccino-Mama 6. September 2013 at 18:45

    Wir waren damals um die 20 Leute, weil ich auch keine gewöhnliche Hochzeit wollte. Bei uns war damals das Besondere, dass wir die kirchliche Hochzeit mit der Taufe unserer Tochter verbanden – die war damals ganz aus dem Häuschen, hatte gerade laufen gelernt und wuselte munter umher. Die genoss diesen Tag in vollen Zügen. Bei der Musik habe ich gestreikt! Kein Brautwalzer – finde ich schrecklich, und keine Band – da habe ich in all den Jahren erst eine Hochzeit erlebt, bei der ich von der Musik wirklich begeistert war. Mitunter flüchtete ich schon panisch ins Freie, wenn dann DJ-Ötzi-Lieder oder Volksmusik gespielt wurde. Und auch keine blamablen Spielchen – wahrscheinlich nur für die Zuschauer witzig. Und ich hasse nichts mehr, als zum Tanzen regelrecht gezwungen zu werden, womöglich noch einem Tanzpartner zugewiesen zu bekommen. Und dann noch Spielchen mit Teilnahmezwang – schrecklich!

    Zeitreise? Da hätte ich mich wahrscheinlich für das Mittelalter entschieden – vielleicht mit Rittermahl. Aber ich fürchte, da wäre dann die Hochzeit ins Wasser gefallen, weil die Gäste gestreikt hätten, waren ja auch Leute ab 80 Jahren dabei. Was mich interessieren würde: Wo bekamen denn Eure Gäste die Kleidung her? Hattet Ihr da einen Kostümverleih an der Hand? Ich denke, nicht jeder möchte in Kleidung investieren, die er danach nicht mehr tragen kann (oder will)…

    LG,
    Heidi, die Cappuccino-Mama

    • Reply tintenmeer 7. September 2013 at 9:42

      Naja Mittelalter ist dann doch nicht so das, was wir uns vorgestellt haben. Das Thema ist doch ziemlich ausgeleiert. Wenn man so was macht, dann ist es ja meistens Mittelalter – langweilig. Ich denke, man muss auch wissen, mit wem man so was machen kann. Das am Anfang genörgelt wird, ist ja so sicher wie das Amen in der Kirche, aber dann waren alle sehr begeistert. Unsere Gäste hatte sehr lange Zeit (fast ein Jahr), um sich was zum Anziehen zu besorgen. Und Kostümverleihe und Theaterfundus gibt es viele. Es kommen ja nicht alle Leute aus dem gleichen Ort. Die Leute über 80 (von denen es gar nicht so viele gab) haben auch nur im Vorfeld genörgelt – aber das machen sie ja gern – und hinterher gabs ganz viel Lob. ;)

      • Reply Cappuccino-Mama 9. September 2013 at 20:27

        Ein Jahr Zeit ist gut – wobei bei uns auf dem Lande die Beschaffung der Kostüme ein Problem darstellen dürfte. Da muss man wohl erst mal 50 km fahren. Mittelalter ist eben Geschmacksache (ich hätte vermutlich mit der Zeit um 1800 nur wenig anfangen können), aber wenn man darauf steht, dann ist es einem vermutlich egal, ob das Thema oft gewählt wird, oder ausgeleiert ist. So gesehen wäre ja heiraten am Strand auch ausgeleiert und dennoch machen das viele – weil es eben deren Traum ist. Jedenfalls hatten ja einige Eurer Gäste auch Kleidung an, die man sogar (vielleicht abgeändert) nochmals tragen könnte. Dein Kleid zum Beispiel ist auch wunderschön und die Fotos sind jedenfalls toll und ganz ganz großes Kompliment an die Gäste, die da mitgezogen haben – bei uns hätte das nie geklappt.

        LG,
        Heidi

  • Reply Jayzed 7. September 2013 at 11:11

    Wow!! Ich finde das soooo toll! Die Bilder sind einfach wunderbar! Das Thema finde ich super gewählt!! Es hat gerade wirklich viel Spaß gemacht, deinen Text zu lesen und die Bilder zu bewundern. Favorit: Das Letzte in Schwarz – Weiß.
    Schwarz – Weiße Bilder sind sowieso immer ganz toll!!

    Sollte ich mal heiraten, wäre für mich nur wichtig, dass das Braut – Auto ein alter Mustang ist, Baujahr 1967-1969! Hoffentlich ist das Pony ( mein blauer ´06er Mustang ) jetzt nicht beleidigt. ;-)

    Ich musste allerdings auch gerade den Kopf schütteln, dass doch tatsächlich ein anderes Brautpaar die Uhrzeit verschwitzt hat. Na ja, vielleicht war die Aufregung schuld!

    Übrigens noch ein dickes Lob und *Hut-ziehen* von mir für die tollen Auszüge aus DEINEM Gedicht!

    Du kannst zu Recht sagen, dass eure Hochzeit etwas wirklich ganz Besonderes war, ich hab noch nicht wirklich viel in der Richtung bewundern dürfen.

    Wünsche euch alles Gute!!

    LG, Jenny
    Das lesende Pony

    • Reply tintenmeer 7. September 2013 at 11:21

      Hallo Jenny,

      danke für deine lieben Worte! =) Mag sein, das so was anderen nicht gefällt, aber für uns und unsere Gäste war es einfach perfekt. Ach, da fällt mir ein, dass ich noch vergessen habe, zu erwähnen, dass einige Gäste ihre Sachen auch selbst geschneidert haben. Das fand ich auch einfach nur toll.

      Die Bilder haben wir uns auch schon tausendmal angeguckt und haben immer noch nicht genug gesehen. Die schwarz-weißen sind einfach nur toll. Und die im Beitrag sind ja nur eine klitzekleine Auswahl. Wir haben am Ende von unserem Fotografen (der war den ganzen Tag da) über 300 bekommen.

      Liebe Grüße
      Sandy

      • Reply Cappuccino-Mama 9. September 2013 at 20:33

        Ja, am Fotografen sollte man da nicht sparen – bei Hobbyfotografen kann man auch mal einen Reinfall erleben. Schwarz-Weiß-Fotos wirken auch ganz toll, da kann man ja auch noch mit den Sepia-Farbtönen experimentieren – sieht auch ganz toll aus. Und wenn man viel Zeit hat, und nähen kann, ist das eine tolle Sache.

  • Reply Chrissi 11. April 2015 at 17:20

    Es ist zwar schon über ein Jahr her, aber da ich quasi erst jetzt auf deinen Blog gestoßen bin, wollte ich dir nachträglich auch nochmal zu dieser wunderwunderschönen Hochzeit gratulieren :) ich finde solche Themenhochzeiten immer super. Ich wette, ihr hattet echt viel Spaß dabei.
    Du und dein Mann seht beide so toll aus und die Bilder sind alle richtig schön.

    Ich wünsche euch weiterhin viele schöne, tolle und lustige Jahre zusammen :)
    LG, Chrissi

  • Reply {Geblubbel} So war es Donnerstag und Freitag auf der Leipziger Buchmesse | Tintenmeer 16. August 2018 at 17:19

    […] der Stelle also nochmal ein paar persönliche Worte: „Liebe Sandra, du hast mir das perfekte Hochzeitskleid gezaubert. Ein schöneres als das hätte ich nicht haben können. Ich danke dir tausendmal dafür […]

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