In dieser Woche gibt es bei Libromanie eine sehr interessante Montagsfrage zu beantworten, eine, die wunderbar zum Tintenmeer und natürlich den anderen Buchblogs passt, nämlich: Warum schreibst du Rezensionen?
Die meisten werden hoffend denken: „Selbstverständlich, um andere auf tolle Bücher aufmerksam zu machen oder überbewertete zu entlarven!“ Eine nette Vorstellung, bei der nur leider die meisten Leserinnen und Leser nicht mitziehen werden. Ich bin nicht so idealistisch zu glauben, dass meine Rezensionen mehr gelesen werden als andere. Außerdem weiß ich auch, dass Rezensionen von vielen gar nicht oder erst nach dem Lesen des Buchs gelesen werden. Ich finde das zwar schade, aber ich weiß, dass es zumindest ein-zwei Leute gibt, die wirklich lesen, was ich schreibe. Das freut mich sehr.
Aber ich schreibe nicht für andere. Ich habe Literaturwissenschaften studiert und das hat mir großen Spaß gemacht, aber die Zeit ist vorbei und nun unterliege ich nicht mehr den Lektürezwängen und denen der Sekundärliteratur. Ich schreibe, was mir passt. Auch wenn ich versuche, möglichst objektiv zu sein, kann es doch mal sein, dass meine Texte rosarot gefärbt sind, weil ich ein Buch so wunderbar fand, oder eben giftgrün, weil das Gegenteil der Fall war. Ich schreibe nicht für Wissenschaftler oder Literaturmagazine, sondern für mich und für euch, wenn ihr Lust habt, meine Texte zu lesen.
Außerdem schreibe ich für das Buch. Ein Buch zu lesen und es dann wegzustellen, ist eigentlich schade. Man sollte sich doch die Zeit nehmen, wenigstens kurz darüber nachzudenken. Das mache ich beim Rezensionenschreiben. Ich bin oft überrascht, was am Ende auf dem Blatt steht, denn ich überlege mir niemals vorher, was ich schreiben werde, machen nie Notizen. Das, was in meinen Rezensionen steht, ist das, was mir im Moment des Schreibens zugeflogen ist. Würde ich keine Rezensionen schreiben, würden mir wahrscheinlich viele Sachen nicht auffallen.
Ich mag es so, wie es ist, ich habe keinen Anspruch auf Professionalität, aber ich freue mich, wenn meine Gedanken dazu beitragen, dass andere auch über ein Buch nachdenken wollen. Und es in Kommentaren manchmal tun.
An euch: Nun wisst ihr, wieso ich Rezensionen schreibe. Wieso aber lest ihr sie – oder eben nicht?
5 Comments
Eine schöne ehrliche Meinung. Ich lese Rezensionen sehr gerne um zu sehen was andere von Büchern halten um mir dann die Meinung zu bilden, ob es für mich lesenswert ist. Aber meistens, so wie du auch erwähnt hast, erst nach dem Lesen, um zu sehen was andere von Büchern halten und deren mit meiner Meinung zu vergleichen.
Ich hab dich in einem Blogeintrag für den liebsten Blog Award nominiert und würde mich freuen wenn du auch mitmachst. Den Eintrag findest du unter: http://greenhorn1804.wordpress.com/2014/03/27/mein-liebster-blog-award/#more-49
Oh vielen Dank für den Award! :) Ich glaube, ich mache den auch mal wieder mit – obwohl ich schon ein paarmal irgendwas mit 11 Fragen gemacht habe. Aber das sind ja zum Glück immer andere! *g*
Auch wenn ich vielleicht etwas spät dran bin, wirklich eine tolle Antwort, der ich nur zustimmen kann :)
Rezensionen lese ich, um neue Bücher kennen zu lernen, primär. Und eventuell um zu sehen, ob andere ein Buch ähnlich empfunden haben wie ich. Außerdem bieten sie eine wundervolle Gelegenheit, um sich über Bücher auszutauschen. :)
Liebe Grüße
Smarty
Macht nichts, ich freue mich über jeden Kommentar! :)
Ich lese Rezensionen auch u.a., um zu sehen, was andere an Büchern kritisieren. Wenn es Dinge sind, mit denen ich generell bei Büchern gar nicht kann, dann habe ich einen Grund, ein Buch auf meiner Riesenliste von SuB und WuLi nach hinten zu verschieben. Man kann ja nun leider auch nicht alles lesen.
Na dann ;)
Das stimmt allerdings, man kann es leider nicht, aber man will auch so viel zu viel lesen. Denn sowohl mein SUB als auch meine Wunschliste wachsen kontinuierlich und ich komme einfach nicht nach. Obwohl ich gestehen muss, dass kein SUB auch traurig für mich wäre :D