Lese-Logbuch von Sandy

{Lese-Logbuch} Januar + Februar 2015

Hallo ihr Lieben!

Der kürzeste Monat im Jahr ist schon wieder vorbei, aber dieses Mal war ich wirklich gut, was die gelesenen Bücher angeht! Im Gegensatz zum Januar, den ich darum ausfallen ließ. Da konnte ich gerade mal zwei Bücher – beide unter 300 Seiten – und ein angefangenes verzeichnen.

Im Januar habe ich „Der Ozean am Ende der Straße“ von Neil Gaimann gelesen. Es war mein erstes Buch von dem Autor und ich habe mir einiges versprochen. Auch die Lobeshymnen auf dem Umschlag haben meine Erwartungen etwas nach oben geschraubt. Nach dem Lesen war ich etwas zwiegespalten. Die Geschichte ist eine moderne Parabel. Sie erzählt auf fantastische Weise von den Problemen der Gesellschaft – von Stress, Konsumgier, Schulden, Grausamkeit, Missbrauch, Selbstmord, von der Macht, die Eltern über ihre Kinder haben – aber auch von Freundschaft, vom Erwachsen werden und der Zeit, die Kindern manchmal endlos scheint. Für mich war es aber schwer einen Zugang zu der Geschichte oder eine Verbindung zu den Charakteren zu finden, die mir alle sehr unsympathisch waren. Vieles in der Handlung war einfach zu abstrus. Der Schreibstil war zwar okay, aber ich habe irgendwie mehr erwartet. Zumindest ist er nicht so poetisch, wie angepriesen war. 2,5 Sterne.

Der Jahreszeit entsprechend habe ich endlich den Kurzgeschichtenband „Frostzauber“, herausgegeben von Tanja Heitmann, gelesen. Auch hier war ich mäßig begeistert. Die Geschichten haben mir zwar ganz gut gefallen, aber keine einzige davon konnte für mich die Pointe umsetzen, die so wichtig ist für eine Kurzgeschichte. Auch an die Geschichten selbst konnte ich mich schon wenig später nicht mehr erinnern. Allerdings hat mir der Schreibstil von allen Autorinnen sehr gut gefallen. Davon bekommt man hier wirklich einen guten Einblick. Kurzgeschichten zu schreiben, ist eben eine Kunst, bei den Autorinnen halte ich mich dann lieber an die Romane. 2,5 Sterne.

Im Januar angefangen und im Februar beendet habe ich „Vergiss den Sommer nicht“ von Morgan Matson. Wie in ihrem ersten Buch „Amy on the Summer Road“ verarbeitet die Autorin ein sehr emotionales Thema in ihrem Roman für Jugendliche. Wieder ist es der Tod des Vaters, allerdings nicht ein plötzlicher, das Wegbrechen eines geliebten Menschen vom einen Tag auf den anderen, sondern der lange schleichende Verlust, den eine schwere Krankheit mit sich bringt. Taylors Vater ist an Krebs erkrankt und hat nur noch wenige Monate zu leben. Den Sommer wird er noch einmal gemeinsam mit seiner Familie in ihrem Ferienhaus am See verbringen. Matson beschreibt den drohenden Tod und die vielen Verluste, die Tag für Tag damit einhergehen, sehr emotional. Aber wie ihr erstes Buch ist auch diese Geschichte nicht nur traurig oder schrecklich, sondern auch humorvoll. Und wider besseren Wissens leidet man mit den Figuren und hofft, das irgendwie doch noch alles gut wird. Man staunt über die Stärke mit der alle dieser dunklen bedrohlichen Wolke begegnen. 5 Sterne.

„Margos Spuren“ von John Green stand als Nächstes auf dem Plan. Was soll man sagen. Der Mann hat es einfach drauf. Er schreibt klasse Geschichten, sehr nahe an der Realität, sagt einem die ungeschminkte Wahrheit. Oft ist er im Stil recht lapidar, aber immer wieder bricht hier plötzlich eine Poesie in die Geschichte – inhaltlich wie auch im Stil. Auch die Figuren haben etwas sehr reales, sind keine wandelnden Plakatwände. Und Margo fand ich übrigens wirklich ätzend – wer noch? 3,5 Sterne.

„Innerste Sphäre“ von Sarah Fine habe ich schon in den verborgenen Schätzen vorgestellt. Geschichte, Schreibstil und die Figuren haben mir supergut gefallen. Auch, dass die Autorin einige wirklich schwierige Thematiken in die Geschichte verwoben hat: Selbstmord, Drogenmissbrauch, Vergebung, Aufopferung, Gnade – und noch einiges mehr. Das hat die Geschichte für mich auf eine höhere Ebene gebracht. 3,5 Sterne.

„Sturmnacht“ von Jim Butcher ist der erste Teil seiner Horror-Mystery-Reihe „Die dunklen Fälle des Harry Dresden“. Über diese besonderen Detektivgeschichten bin ich schon öfter gestolpert und darum wollte ich dem Ganzen mal eine Chance geben. Der erste Fall des Detektivs und Magiers Harry Dresden hat mir gut gefallen. Er ist ein toller Charakter und auch die anderen Figuren sind interessante Typen. Es wird aber oft recht viel erklärt – vor allem was die magische Welt angeht. Darunter leidet die Spannung dann doch recht oft. Auch war schnell klar, wer der böse Unbekannte ist. Es fehlt der Handlung an Überraschungen und Wendungen. Trotzdem ein ganz guter Einstieg in eine Reihe, von der ich hin und wieder mal einen weiteren Teil lesen will. 3 Sterne.

Dann war „Bestseller-Time“. Nach Jahren kam ich mal wieder zu einem Roman von Dan Brown, nämlich „Inferno“. Das letzte Buch, das ich von ihm gelesen hatte, „Das verlorene Symbol“, fand ich ziemlich langweilig. Mit „Inferno“ konnte Brown mich aber wieder für sich gewinnen. Rasant, spannend und mit für mich absolut interessanten Thematiken. Lediglich den ersten Teil, in dem Protagonist Langdon auf der Flucht ist, fand ich etwas zu ausufernd. 4 Sterne.

Parallel dazu habe ich partiell den Band über Dante Alighieri und La Divina Commedia der Reihe „Die großen Klassiker. Literatur der Welt in Bildern, Texten, Daten“ von Christoph Wetzel gelesen. Sehr gute Lektüre, um die kleinen Anrisse von Brown weiterzuverfolgen, mehr über Dante und sein Werk zu erfahren und natürlich um die Göttliche Komödie halbwegs zu verstehen.

Schließlich und endlich wollte ich mal wieder etwas auf Englisch lesen und in der Stadtbücherei lachte mich „The five people you meet in heaven“ von Mitch Albom an. Ich weiß noch, dass ich „Dienstags bei Morrie“ recht langweilig fand, aber das ist schon einige Jahre her. Ich wollte dem Autor noch mal eine Chance geben. Bereut habe ich es nicht, aber ich weiß wieder, was mich wohl schon bei Morrie gestört hat. Ich finde es ist zu seicht. Wo ist der Tiefgang? Bei so einer Thematik erwarte ich einfach ein paar dichtere Gedanken. Was man bekommt ist sehr oberflächlich. Dennoch eine nette Geschichte, vor allem wenn man sie im Original liest. Hier also der Tipp für alle, die auch gern mal wieder (oder überhaupt) was auf Englisch lesen wollen: Das Buch ist gut für Anfänger geeignet. Es ist sehr leicht zu verstehen. 3 Sterne.

Januar: 430 Seiten
Februar: 2214 Seiten

Wie sah euer Februar aus? Eher schwach, weil kürzer als die anderen Monate, oder wart ihr hoch motiviert wie ich?

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