Cayms Pakt der Liebe
Bücherschrank

{Rezension} Cayms Pakt der Liebe Bd. 1 von Melanie Limbertz

Carolin greift, aus Verzweiflung und Trauer um ihre verstorbene Großmutter, zu einem Buch aus ihrer Sammlung. Obwohl sie nicht an Hokuspokus glaubt, probiert sie einen der Zaubersprüche aus. Nicht wissend, auf was sie sich eigentlich einlässt, beschwört sie einen todbringenden Dämon, der ihr Blut in Wallungen bringt und ihre Gefühlswelt ins Chaos stürzt. Caym, verraten von der Frau seines Herzens, ist für ewig dazu verbannt den Menschen zu dienen. Einzig die wahre Liebe kann die Bestrafung aufheben. Den Glauben daran hat er vor langer Zeit verloren. Aber Carolin weckt in ihm Gefühle, die er längst vergessen glaubte. Leider will sie das Herz eines anderen für sich gewinnen und Caym muss eine Entscheidung fällen. Sie gehen lassen oder um ihr Herz kämpfen? (Klappentext)

Rezension

Nachdem ich einen Blick in die Leseprobe riskiert hatte, musste ich das Angebot der Autorin Melanie Limbertz, ihr Buch zu lesen, einfach annehmen. Im Prolog entführt sie ihre Leser auf ein düsteres Schlachtfeld nach dem Kampf, zu einem Krieger, der offensichtlich wider die Vernunft ein Mädchen von dort rettet. Damit bedient sie ein Klischee, das die meisten von uns Mädels mitzieht – so modern wir auch sind oder sein wollen.

Die folgende Geschichte ist die des Dämons Caym, der dazu verbannt wurde, den Menschen zu dienen, ihre geheimsten Wünsche zu erfüllen. Mithilfe eines Zauberspruchs aus einem alten kleinen Büchlein wird er gerufen und hat einen Monat Zeit, seine Aufgabe zu erfüllen. Schafft er es nicht, wird er von seinem Herrn hart bestraft. Befreien kann er sich nur, indem er die Liebe eines Menschen erringt – das alte Märchenmotiv, vom Kuss der wahren Liebe erlöst zu werden.

Dass die Autorin ihre Geschichte auf diese bekannten Motive stützt, ist aber gar nicht schlimm. Als Leser findet man sich so in einer dieser Geschichten wieder, die man doch sein Leben lang schon kennt und in denen man sich wohlfühlt. Man muss das Rad nicht neu erfinden, aber man muss es schaffen, dass es sich dreht. Man muss der alten Geschichte Leben einhauchen, dann funktioniert sie genauso wie schon von 100 Jahren. Und das hat die Autorin geschafft. Vom ersten Moment an, ist man ganz bei den Figuren, leidet und lacht mit ihnen und hofft auf das Happy End, das sie verdienen.

Caym ist das gebrannte Kind, dem die Liebe schon so viel angetan hat, dass er sich darauf nicht wieder einlassen will. Schnell zeigt sich aber auch sein weicher Kern. Er ist ein sympathischer, selbstloser und sehr humorvoller Typ. Als Carolin die Bühne der Geschichte betritt, ist sie am Boden zerstört, denn sie hat gerade den wichtigsten Menschen in ihrem Leben, ihre Oma, verloren. Zudem fristet sie ein selbst gewähltes Mauerblümchen-Dasein und ist noch unglücklich verliebt.

Als sie – mehr zum Spaß – den Zauberspruch spricht, der Caym ruf, fühlt sie sich von aller Welt verlassen. Dass der Spruch so ganz anders wirkt, als sie sich vorgestellt hatte, findet sie gar nicht lustig. Caym ebenfalls nicht den Wunsch, den er ihr erfüllen soll. Denn schafft er es nicht, droht ihm Folter. Leider erscheint Carolins Wunsch, von ihrem Chef geliebt zu werden, geradezu unmöglich zu erfüllen. Nur was ihre inneren Werte angeht, hat Caym nichts zu meckern. Denn so leise und schwach Carolin vielleicht aussieht, sie gibt schon ordentlich Kontra. Die Kabbeleien zwischen den beiden machen einen großen Teil des Humors der Geschichte aus.

Sehr gut gefallen hat mir auch, dass die Autorin ihrer Geschichte keines dieser pseudoamerikanischen Setting verpasst hat. Ihre Geschichte spielt in Deutschland, genauer in Bonn. Ich finde, einen Ort zu wählen, den man selbst kennt, erdet eine Geschichte und das merkt man auch hier.

Was der Geschichte ein wenig gefehlt hat, war meiner Meinung nach ein bisschen Action. Für einen kurzen Moment zeigt die Autorin aber, dass sie auch das beherrscht, nämlich als der Dämon Aeshma sein Leben verteidigen muss. Ich mutmaße an der Stelle mal, dass Aeshma bestimmt im nächsten Teil der Geschichte eine noch wichtigere Rolle spielen wird. Das würde mich jedenfalls sehr freuen. Denn auch an ihm sieht man, dass die Autorin weiß, wie coole Charaktere gehen, die nicht so flach sind wie ein Brett – selbst, wenn sie keine Protagonisten sind.

Fazit

Im Nachhinein freue ich mich total, dass die Autorin sich bei mir gemeldet hat, denn sonst wäre mir hier wirklich ein tolles Buch entgangen. Soweit ich weiß, ist „Cayms Pakt der Liebe“ das erste Buch der Autorin. Hier und da hätte es ein bisschen actionreicher sein können, aber damit rechne ich eigentlich fest in den nächsten Teilen. Das soll nun aber nicht heißen, dass das Buch nicht spannend gewesen wäre, im Gegenteil. Melanie Limbertz hat es geschafft, mich als Leserin so auf das Schicksal ihrer Figuren zu fixieren, dass ich mich zu keiner Zeit gelangweilt habe, sondern das Buch sogar in einem Rutsch vom ersten bis zum letzten Wort durchgelesen habe.

Von mir gibt’s definitiv eine Leseempfehlung – besonders für jene, die einen Sonntagnachmittag einfach mal mit einer spannenden Geschichte mit liebenswürdigen Charakteren verbringen wollen. Oh und nicht zu vergessen, es knistert gewaltig!

Bewertung

E-Book I 225 Seiten I CreateSpace Independent Publishing Platform I ISBN: 978-1506137339 I 2,99 Euro

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