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{Special} Interview mit Tim Jung und Loki von Schallern Teil 2

Hey ihr Lieben, hier geht es weiter mit Teil 2 des spannenden Interviews mit Loki und Tim! Viel Spaß beim Lesen! ;) Und falls ihr es verpasst habt, geht es hier zu Teil 1.

„Tim, wenn ich das fragen darf, wie erging es dir im Gefängnis? Ich habe ja den Eindruck, du bist dort ziemlich gereift. Wolltest es selbst aussitzen, ohne vorzeitig rausgeholt zu werden, hast dir Gedanken gemacht, Bücher zu Körpersprache und Co. studiert … Das hat mir wirklich Respekt eingeflößt. Und jetzt wirkst du erwachsener denn je, finde ich. So hatte es vielleicht wenigstens etwas Gutes?“

Ich fühle mich ein bisschen wie Reinhold Beckmann „Lassen Sie mich da noch mal nachhaken“ und beuge mich vertrauensvoll zu ihm vor.

Foto: pixabay

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Tim sieht mich verwirrt an: „Erwachsener, sagst du? Was soll das denn bedeuten? War ich davor nicht auch schon erwachsen?“

Loki: „Es bedeutet, dass Frau Schulze etwas falsch verstanden hat.“ An mich: „Sie vergessen den Einfluss, den die Norne Skuld auf uns in der zweiten Staffel ausgeübt hat. Denken Sie, ich säße noch hier und wäre nicht längst gegangen, würde mit Ihnen derart gelassen über solche Banalitäten sprechen, wenn es Skuld nicht gegeben hätte?“

Tim zuckt die Schultern: „Stimmt leider. Aber keine Angst, das wird …“

Loki: „Johnny!“

Tim lehnt sich zurück und hebt abwehrend die Hände: „Okay, okay! Bin schon still!“

Ich lehne mich ebenfalls zurück, verschränke die Arme vor der Brust, obwohl man das bei einem Gespräch eigentlich nicht tun soll, schließlich soll die Körpersprache Offenheit signalisieren. Wenigstens hat Tim wieder etwas zur nächsten Staffel angedeutet, das ist doch auch was!

Da haben Sie allerdings recht, Herr von Schallern. Danke, dass Sie immer noch hier sind, da kann ich mich glücklich schätzen. Und wo wir schon mal bei den Nornen sind, den Widersachern in der 2. Staffel … Tim, willst du unseren Lesern nicht etwas zu ihnen erzählen? Sie waren ziemlich allmächtig und haben euch erhebliche Probleme bereitet und … Na ja … Unannehmlichkeiten verursacht, vor allem Skuld.“ Ich räuspere mich, wende mich hoffnungsvoll an ihn, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass Loki darauf eine sinnvolle Antwort geben wird.

Tim wirft Loki einen Hilfe suchenden Blick zu, aber der blickt mein Bücherregal an und macht keine Anstalten zu antworten. Tim zögernd: „Na ja, ich glaube, das war bisher unser, äh, schlimmster Fall. Von vorn bis hinten schlimm.“

Loki wirft ein, ohne den Blick von meinem Bücherregal abzuwenden: „Folgenschwer ist das Wort, das du suchst.“

Tim: „Ja. Folgenschwer. Das war eine Übermacht, der wir gegenüberstanden. Es waren ja nicht nur die Nornen und ihre Filii Iani-Fähigkeiten, Lord Barker, Lokis Erzfeind, hatte auch die Finger im Spiel. Und diesmal wollte er nicht nur, äh, SPIELEN, diesmal wollte er … na ja. (räuspert sich, sieht immer wieder Loki an) Diesmal wollte er die Sache beenden, sagen wir es so.“

Loki: „Er hat sein Ziel erreicht. Die Sache ist beendet.“

Ich folge Lokis Blick. Spielt er jetzt gleich: „Zeig mir dein Bücherregal und ich sag dir, wer du bist?“ Dann nicke ich Tim zu. „Folgenschwer trifft es wirklich gut. Es gab leider einige Verluste (hier kann ich keinem von beiden in die Augen sehen), die mir sehr leid tun und einige … unvorhergesehene Ereignisse, gerade was Loki betraf … Und Ricarda Ernesto …“ Ich lasse den Satz unvollendet im Raum schweben.

Die beiden sagen nichts. Sitzen nur da, Tim nickt vage.

Na gut, ich habe darauf auch, ehrlich gesagt, keine Antwort erwartet, nur musste ich es wenigstens versuchen. Etwas unsensibel vielleicht. Aber ich bin nun mal Journalistin. Oder will eine sein. Mutig mache ich mich an die nächste Frage. „Wo wir schon bei den Frauen sind. Ich hatte das Gefühl, sie waren in dieser Staffel etwas unterrepräsentiert.“ Ich versuche krampfhaft, eine undurchdringliche Miene aufzusetzen und widme mich erstmal der unverfänglicheren Dame. „Was ist zum Beispiel mit Aki? Sie arbeitet jetzt offiziell für euch? Und sie verfügt ja auch über eine recht nützliche Fähigkeit. Allerdings scheint sie Ihnen, Herr von Schallern, ja ziemlich auf die Nerven zu gehen.“

Loki: „Natürlich arbeitet Frau Noack offiziell für mich. Auf die Nerven geht mir, wie Sie es ausdrücken, so manches, unter anderem auch dieses Interview, doch wenn die förderlichen Aspekte überwiegen, nehme ich das in Kauf. Aki Noacks Fähigkeiten sind von unermesslichem Wert, deshalb ertrage ich ihren gewöhnungsbedürftigen Charakter.“

Tim: „Soll heißen, er mag Aki. Ich mag sie übrigens auch. Sie ist eine total nette junge Frau, wenn man sie erst mal besser kennt.“

Loki: „An deiner Fähigkeit, den Subtext herauszuschälen, müssen wir arbeiten, mein Lieber.“

Tim grinst.

Ich muss auch grinsen, mal wieder, weil es ansteckend ist. Und ich glaube mittlerweile, dass man Loki am besten mit Humor nimmt, wenn möglich.

Ich schaue Loki an: „Nur zu, Herr von Schallern, tun Sie sich keinen Zwang an! Sagen Sie ruhig, wenn Ihnen etwas missfällt. Ich glaube, damit kann ich umgehen. Vielleicht wären Sie ja nicht so unleidlich, wenn ich Ihnen einen Kaffee hätte machen dürfen?“ Ich lächle scheinheilig.

Loki schüttelt den Kopf: „Ich trinke keinen Kaffee. Und fühlen Sie sich nicht angegriffen. Sie sind ja nicht das Interview, wenn ich mich nicht täusche.“

Tim an mich: „Siehst du jetzt, was Skuld angerichtet hat? Er lacht. So was hätte Loki früher nie gesagt!“

Loki: „Dem muss ich zustimmen. Gehen Sie davon aus, dass ich hartnäckig an einer Problemlösung arbeite.“

Tim seufzt: „Das tut er. Leider. He, Moment mal! Das war ein Spoiler!“

Loki zuckt die Schultern: „Wer glaubt, ich würde nicht derart handeln, der hat nichts verstanden. Demnach ist es kein Spoiler, es ist eine simple Schlussfolgerung.“

Tim denkt darüber nach, seufzt noch einmal und grinst mich an.

„Ah, sehr interessant. Dann lassen wir das mal so stehen.“ Ich bin ja sehr gespannt, wie und ob er das Problem aus der Welt schaffen wird. Aber irgendwie gefällt mir der „andere“, „neue“ Loki. Nicht mehr ganz so überheblich und etwas zugänglicher als früher. Ein bisschen jedenfalls.

Und wie soll ich jetzt das sensible Thema anschneiden? Tim lasse ich mit Ella lieber in Ruhe. Aber Loki würde ich schon gern zu Charlotte ausfragen. Also dann! Ich lehne mich zurück, trage eine offene, vertrauenswürdige Körperhaltung zur Schau und versuche, mir nichts anmerken zu lassen.

„Wo wir gerade bei Problemen sind. Ich habe Charlotte sehr vermisst in der Staffel und es tut mir sehr leid, was ihr …“ Ich breche ab, schlucke. „Haben Sie vielleicht einen Plan B? Ich hoffe so sehr, dass Sie einen haben.“ Ich sehe Loki hoffnungsvoll an.

Ganzkörper Charlotte

Charlotte Lehmann

Loki: „Natürlich habe ich einen Plan B, ich habe immer einen solchen. Eigentlich ist es Plan C, um genau zu sein. Mehr kann ich dazu nicht sagen.“

Ich atme erleichtert auf. Loki wäre nicht Loki, wenn er KEINEN Ersatzplan hätte. Gott sei Dank!

„Damit sind wir auch schon bei meiner letzten Frage angelangt, der wichtigsten, offensichtlichsten, die sich mir schon seit dem Anfang dieses Interviews aufdrängt …“ Komm schon – knall es raus! „Schließlich sitzen Sie hier, Herr von Schallern. Träume ich oder bin ich vielleicht in eine von Vedens Imaginationen geraten? Muss ich jetzt an meinem Verstand zweifeln?“

Ich zweifle seit vorhin wahrhaftig an meinem Verstand und der Tatsache, dass dieses Interview WIRKLICH stattfindet – mit Loki! Der doch eigentlich … OHA, SPOILERGEFAHR! Sagen wir so: Er dürfte eigentlich nicht hier sein.

Tim sieht Loki erschrocken an, dessen Gesicht zu einer Maske erstarrt. Der Blick, den Loki auf mich richtet, ist durchdringender als alle zuvor.

Loki: „Das Interview ist beendet. Johnny, wir gehen.“ Er steht auf und geht hinaus, fluchtartig, ohne sich von mir zu verabschieden. Weg ist er, wartet nicht mal auf seinen Cousin.

Tim schaut mich an: „Darauf darf man ihn nicht ansprechen, sorry. Nicht mal ich darf das. Und ich darf leider auch nicht auf deine Frage antworten. Nimm’s nicht persönlich.“ Er steht auf.

Mein lieber Scholli! Mir bricht der Schweiß aus, aber nicht wegen der 35 Grad im Schatten. Der Ausdruck in Lokis Augen ging mir durch Mark und Bein. Wenn sein Blick genauso „feurige“ Auswirkungen hätte wie seine Filii Iani-Fähigkeit, wäre ich jetzt nur noch ein elendiges Häufchen Asche.

„Schon gut, damit musste ich rechnen, aber es war einen Versuch wert.“ Ich erhebe mich gemeinsam mit Tim, bringe ihn zur Tür, lächle ihn aus vollem Herzen an und gebe ihm die Hand. Er schüttelt sie. Lächelt zurück. „Vielen Dank, dass du da warst, Tim! Auch wenn dein „Begleiter“ mich mehr als überrascht hat! Und danke für das geduldige Beantworten meiner aufdringlichen Fragen.“

Tim: „Ja, muss ein ganz schöner Schock gewesen sein, dass Loki dabei war. Auch dir danke, und vielleicht sieht man sich ja mal wieder. Ach, und das waren keine aufdringlichen Fragen, nicht für mich.“

„Das war es allerdings … Gut, dann bin ich ja erleichtert.“ Ich lächle. „Und sehr gerne! Vielleicht zum Start der 3. Staffel? Du bist mir immer willkommen.“ Ich halte ihm die Haustür auf, und als er die Treppen runter läuft, rufe ich ihm noch hinterher: „Und das nächste Mal koche ich uns auch Kaffee!“

Tim ruft zu mir rauf: „Wenn es wieder so abläuft wie heute, dann bringe ich lieber welchen mit!“ Dann winkt er mir noch mal, und weg ist er.

Ich grinse vor mich hin, gehe in die Wohnung zurück und schließe die Haustür hinter mir ab. Bis zum Anschlag. Sicher ist sicher. Morgen suche ich in den Gelben Seiten nach einem Schlosser.

Und was mache ich jetzt mit dem restlichen Abend dieses merkwürdigen Tages? Ich starre die vollen Aschenbecher an; die Kaffeemaschine; die gegenüberliegende Wand. Was für ein Interview! Mein Schädel brummt, mein Gehirn fühlt sich an wie Wackelpudding. Vielleicht sollte ich jetzt einfach schlafen gehen und gucken, was davon morgen noch einen Sinn ergibt. Das wäre wohl das Beste …

Bett pixabay

Foto: pixabay

Ich hoffe ihr seid jetzt nicht genauso verwirrt, wie ich es bin. Und falls doch: Schaut doch mal in den Montagsartikel mit den Charaktervorstellungen, in das Autoren-Interview oder wendet euch vertrauensvoll an mich bzw. Melanie oder lest einfach die Bücher – ihr werdet es nicht bereuen! Und haltet die Augen offen: Morgen gibt’s den letzten Artikel und das geniale Gewinnspiel! :)

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