Jungschauspielerin Emma konnte nach Jahren voller kleiner Rollen und Werbespots endlich eine richtig große Rolle an Land ziehen. Sie soll die weibliche Hauptrolle neben dem Mädchenschwarm Reid Alexander spielen. Der Film: Eine High-School-Version von Stolz und Vorurteil. In Liebesdingen geht es auch hinter der Kamera ganz schön zur Sache: Reid versucht, seiner Ex Brooke zu entkommen, und hat ein Auge auf Emma geworfen. Die kann seinem Charme auch nicht ganz entkommen und dann gibt es noch Graham, den sie aber auch ganz heiß findet … and so on.
REZENSION
Tammara Webber habe ich ein Highlight-Buch in diesem Jahr zu verdanken (Rezension zu Einfach. Liebe.). Als ich also über „Between the lines“ gestolpert bin, war es gar keine Frage: Das muss ich lesen. Zumal auch die Story des Hollywood-Teeny-Liebeschaos witzig und emotionsgeladen klang. Voller Elan hab ich mich dann auch an die Lektüre gestürzt. Es ist übrigens der Auftakt einer Reihe, von der vier Teile geplant sind.
Das Buch ist aus zwei Perspektiven geschrieben. Aus der Ich-Perspektive erzählt, wechseln sich Emma und Reid jeweils ab. Die Abschnitte, in denen sie erzählen, sind immer sehr kurz, was eine große Dynamik erzeugt.
Leider ist diese Dynamik nur oberflächlich. Sie ist nicht in der Tiefe des Textes, sondern lediglich durch den Wechsel erzwungen. Hier kommt für mich das große Aber.
Während ich in ihrem anderen Buch richtig mit den Figuren mitgelitten habe, kam mir das hier vor, wie von einer völlig anderen Autorin. Obwohl dieses Buch im Untertitel „Wilde Gefühle“ heißt und auch wenn oberflächlich viel Drama gemacht wird, ist dieses Buch frei von Emotionen.
Die Handlung ist komplett vorhersehbar. Es gibt keine Überraschungen. Ich hatte sogar den Eindruck, dass zu einem großen Teil des Buchs nur Belanglosigkeiten aneinander gereiht werden. Die Figuren sind sehr klischeehaft: „die fiese Stiefmutter“, „das Naivchen“, „der sensible Geheimnisvoll“, „die Oberzicke“, „der Bad Boy“ usw. Eine Charakterentwicklung gibt es nicht. Alle Figuren bleiben so flach, wie sie zu Anfang konstruiert wurden.
Trotz allem: Der Schreibstil kann für mich ein schwaches Buch noch immer halbwegs retten. Auch hier wurde ich jedoch von der Autorin dieses Mal sehr enttäuscht. Es war, wie einen vollkommen emotionslosen Schulaufsatz zu lesen. Kaum etwas wurde tiefer beschrieben, es gab nur „tell“ und absolut kein bisschen „show“.
Fazit
„Between the lines“ von Tammara Webber hat mich leider komplett enttäuscht: vorhersehbare Handlung, flunderplatte Figuren ohne Entwicklung und ein langweiliger Schreibstil ohne Emotionen, ohne Bilder. Wie schade! Ich kann kaum glauben, dass dies die gleiche Autorin wie von „Einfach.Liebe.“ sein soll. Ich hoffe, nun also auf ihre anderen Bücher. Diese Reihe hier werde ich jedenfalls nicht fortführen.
Bewertung
Tammara Webber: Between the Lines | Mira Taschenbuchverlag | 9783956492891 | 304 Seiten | 9,99 Euro
Dieses Buch habe ich als Rezensionsexemplar vom Mira Taschenbuchverlag und Blogg dein Buch bekommen. Ihr könnt es direkt beim Verlag bestellen.
2 Comments
Oh je, jetzt bin ich froh, dass ich das Buch nur als gratis Ebook habe. „Einfach. Liebe.“ hat es damals geschafft, mein Lieblingsbuch zu werden und ich hatte wirklich gehofft, dass die anderen Bücher der Autorin da mithalten können. Sehr schade, mal schauen, ob ich es trotzdem noch lesen werde oder es lieber lasse.
Danke für die Rezension!
Hey,
ich habe das Buch auch gelesen und es hat mich auch sehr enttäuscht. Ich habe bisher noch kein anderes Buch von Tammara Webber gelesen, aber dieses Buch hat mich auch etwas abgeschreckt.
Genau wie du gesagt hast kamen bei mir auch kein Emotionen auf.
Liebe Grüße,
Chrissi :)