Buchtipp Leben mit Endometriose von Martina Liel
Geblubbel, Quicktipp

Darum war des hier so still + Buchtipp „Leben mit Endometriose“

Hallo ihr Lieben,

sehr viel habt ihr in den letzten Monaten nicht von mir gehört. Und das hatte auch einen Grund. Ich habe lange überlegt, ob ich überhaupt etwas darüber schreiben soll, denn es ist natürlich nicht nur off-topic, sondern auch sehr persönlich. Ich habe auch tatsächlich mehrere Artikel darüber angefangen, verworfen, neugeschrieben, gelöscht. Weil es so schwierig für mich war, selbst damit klarzukommen. Aber letztlich ist das hier eine Seite, die auch von uns, unseren Erfahrungen, unserem Leben handelt. Und was hätte da mehr Berechtigung, hier zu stehen, als etwas, das mich gezwungen hat aufzuhören, mein Herzblut in diesen Blog zu stecken. Nicht nur das, sondern auch bewirkt hat, dass ich kaum noch lesen konnte, weil die Konzentration gleich null und die Gedanken ständig woanders waren.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich habe eine sehr ausgeprägte Form von Endometriose – und ich hoffe sehr, dass ihr schon mal was davon gehört habt. Denn es ist eine miese, fiese Krankheit, die gar nicht selten ist und vielen Frauen das Leben versaut. Vielen sogar, ohne dass sie etwas davon wissen.

Ich habe lange Zeit befürchtet, das zu haben. Aber meine Frauenärztin, deren Namen nicht genannt werden darf – Mrs Voldemort ;) -, war zu dümmlich, ignorant und inkompetent (und anscheinend völlig falsch in ihrem Fach), um meine riesigen, nicht zu übersehenden Zysten und die selbst für Idioten offensichtlichen Symptome zu deuten. Kleiner Rat an dieser Stelle, an alle, die sich von dem Krankheitsbild angesprochen fühlen: Holt euch so schnell wie möglich einen Termin in einem Endometriose-Zentrum. Nur die wissen wirklich, was sie tun. Das ist keine Schleichwerbung.

Nun ja, das Ende vom langen Klagelied war nun eine 6-stündige OP, bei der möglichst viel von dem Teufelszeug und 10 cm Darm aus mir herausgeholt wurden, samt 6 Tagen auf der Intensivstation. Zum Glück habe ich alles gut überstanden und ich hoffe, die Krankheit legt eine Atempause ein, sodass ich wieder zum Lesen, Bloggen – überhaupt zu meinem Leben – zurückkehren kann.

Damit dieser Beitrag letztlich dann vielleicht gar nicht mehr so off-topic bleibt, möchte ich euch noch ein Buch vorstellen, das sich mit dem Thema befasst. Als die Diagnose feststand, habe ich mich dafür entschieden, dass Angriff die beste Verteidigung ist. Und Wissen ist Macht, also her mit der Literatur.

Buchtipp: „Nicht ohne meine Wärmflasche. Leben mit Endometriose“ von Martina Liel

Buchcover Leben mit Endometriose von Martina Liel

Ich habe „Nicht ohne meine Wärmflasche. Leben mit Endometriose“ von Martina Liel gelesen. In dem Buch berichtet die Autorin über ihren ganz persönlichen Leidensweg und füttert alle Stationen mit fachlichem Wissen über die Erkrankung auf. Daraus ergibt sich eine sehr realitätsnahe Vorstellung von der Erkrankung, in der ich mich oft selbst wiederentdeckt habe. Ein bisschen Witz bringt die Autorin auch mit, sodass man manches nickend mit einem lachenden und einem weinenden Auge liest. Einziges Manko ist vielleicht, dass das Buch Endometriose-Neulingen wie mir stellenweise auch Angst machen kann, denn die Autorin musste wirklich sehr viel mitmachen und ertragen. Es sei gesagt, dass es nicht bei allen Patientinnen so schlimm ist. Angst machen / bekommen finde ich natürlich kontraproduktiv. Trotzdem hat jemand mit so viel Erfahrung mit diesem scheußlich Mist definitiv Tipps am Start, die Gold wert sind. Wenn ihr mehr über das Buch und die Autorin erfahren möchtet, könnt ihr Martina Liel auf ihrem Blog stalken. ;)

So nun seid ihr erst mal im Bilde, was hier bei mir in den letzten Monaten los war. Und auch wenn ich keinen extra Preis fürs damit leben bekommen habe, möchte ich all den lieben Menschen danken, die mich die ganze Zeit so lieb unterstützen. ;) Meiner Familie, meinen Freunden und meinen Kolleginnen, die mir den Rücken freihalten. Meinem Schatzi, der immer zur Stelle ist, um meine 1000 Tränen abzuwischen, und natürlich Kristina, die den Laden hier ein bisschen am Laufen hält, auch wenn sie selbst gerade ein kleines Päckchen zu tragen hat. Im wahrsten Sinne des Wortes … :)

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3 Comments

  • Reply {Lese-Logbuch} Sandys August 2019 // Persönliches und neue Lesewut | Tintenmeer 4. September 2019 at 19:36

    […] mir gegenüber das erste Mal meine Krankheit Endometriose erwähnt, von der ich euch in meinem Blogartikel hier berichtet habe. Ich habe immer gedacht, dass es mit mir, meinem „normalen Leben“, meiner Psyche […]

  • Reply Anonymous 3. November 2019 at 9:47

    Liebe Sandy,

    ich bekomme immer noch die Meldungen von deinem Blog. Deshalb habe ich gerade von deiner Krankheit gelesen.
    Egal, was auch immer zwischen uns vorgefallen ist, es tut mir sehr leid, dass du so eine schlimme Krankheit hast und es dir so schlecht ging. Schön, dass es dir wieder besser geht. Toll, dass du dich nicht unterkriegen lässt und so tapfer damit umgehst.

    Gruß Christin

    • Reply Sandy 4. November 2019 at 7:23

      Hallo Christin,
      vielen Dank für deine Anteilnahme. Es ist schon ein ziemlicher Mist, wenn dir sowas das Leben versaut. Kein Heilmittel, nur die Hoffnung, den Scheiß in Schach halten zu können. Aber am schlimmsten: Du musst bei aller Welt zuschauen, wie sie das Leben führt, von dem du dachtest, du würdest es auch mal führen. Naja, was soll’s. Es gibt definitiv Menschen, denen geht es tausendmal schlimmer und so blöd das klingt, das tröstet einen auch irgendwie.
      Viele Grüße, Sandy

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