Ich lese

{Ich lese} Marina von Carlos Ruiz Zafón

Oscar Drai liebt es, durch die verwunschenen Viertel Barcelonas zu streifen. So lernt er eines Tages das faszinierende Mädchen Marina kennen, die sein Leben von Grund auf verändern wird. Zusammen werden sie in ein düsteres Geheimnis hineingezogen, das mit dem reichsten Mann der Stadt zu tun hat. Und das schon bald in einen Albtraum mit höllischer Sogkraft mündet. Aber auch Marina verbirgt ein Geheimnis. Und als Oscar es aufdeckt, ist es mit seiner Jugend von einem Moment auf den anderen vorbei.

Erster Eindruck:

Echte, traumhafte Wortmagie! Etwas anderes kann ich über die Geschichten von Carlos Ruiz Zafón nicht sagen. Von „Marina“  sagt der spanische Autor selbst, dass es ein anderes Buch ist, ehrgeiziger und persönliches als alles, was er bis dahin geschrieben hatte. Zafón nimmt seine Leserinnen und Leser nun zum allerersten Mal mit auf die Reise ins magische Barcelona, in seine Stadt.

Von der ersten Zeile an war, bin ich gefesselt und schwimme atemlos in diesen wunderbaren Worten. Von der ersten Zeile an schmeckt alles nach der unheimlichen, spannenden, tragischen und zauberhaften Welt, die ich „Im Schatten des Windes“ das erste Mal besuchen durfte.

Damals wusste ich nicht, dass der Ozean der Zeit früher oder später die Erinnerungen anschwemmt, die wir in ihm versenkt haben. Fünfzehn Jahre später ist die Erinnerung an diesen Tag zu mir zurückgekehrt. Ich habe diesen jungen Burschen im Dunst des Francia-Bahnhofs umherirren sehen, und Marinas Name hat sich erneut wie eine frische Wunde entzündet.
Wir alle haben im Dachgeschoss der Seele ein Geheimnis unter Verschluss. Das hier ist das meine.

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5 Comments

  • Reply Manu :) 10. April 2012 at 20:05

    Ich liiiiiebe Zafón, naja, zumindest seine Romane. Tolle Geschichten toll geschrieben! Der „Schatten“ war damals ein Zufallskauf – und absoluter Glücksgriff. Marina gabs bis jetzt nich als Paperback, oder? Steht aber ganz oben auf der Einkaufsliste.

  • Reply tintenmeer 10. April 2012 at 20:23

    Bei mir war das auch so. Der „Schatten“ ein Zufallskauf, „Das Spiel des Engels“ habe ich mir schenken lassen (und war leider ziemlich enttäuscht), und „Marina“ schlummerte in meiner Wunschliste bis letzte Woche. Da war ich zufällig im Weltbild und habe die Ausgabe gesehen.

    Ohne zu zögern, hab ichs sofort geschnappt und nach Hause in mein Büchernest getragen. Ich finde übrigens diese Ausgabe auch sehr schön: schlank, Softcover, in zartrosa gehalten, mit rosafarbener Bindung – fehlt nur das Lesebändchen!

    Als normales Taschenbuch erscheint es jetzt auch und kann bei Amazon zu 10 Euro vorbestellt werden – aber ich finde die Gestaltung von Weltbild ist einfach schöner.

  • Reply WuschelAnne 12. April 2012 at 10:45

    Oh man, da steht auch schon so lange auf meiner Leseliste, war mir aber in gebundener Ausgabe bisher immer zu teuer und im Original trau ich mich da nicht ran, bevor ich nicht die deutsche Ausgabe kenne, denn die wundertolle Sprache und die Kunst, immer die passenden Worte zu finden, schafft er natürlich im Original noch sehr viel genauer. Das bringt mich bisher noch an die Grenzen meines Wortschatzes und Sprachverständnisses. War zwar von ‚Spiel des Engels‘ nicht ganz so enttäuscht wie es bei dir klingt, aber hab bei ‚Marina‘ dennoch bisher gezögert. Das wird sich jetzt ändern. Und das Cover ist tatsächlich schöner.

  • Reply Manu :) 12. April 2012 at 19:04

    Hat zufällig jemand schon die anderen Bücher von ihm gelesen? Fürst des Nebels, Mitternachtspalst usw. Sind wohl eher Jugendbücher … hab mich da aber noch nicht rangetraut.

  • Reply tintenmeer 14. April 2012 at 5:44

    Mir ging es genauso wie dir Manu. Ich hatte die Jugendbücher schon in der Hand und konnte mich nicht so richtig entschließen, sie zu kaufen. Was sagen denn die anderen Zafón-Fans in der Runde?

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