Treibgut und Textschnipsel

Tintenmeer meets Inkscape

Hallihallo,

heute möchte ich euch ein gar nicht mal so kleines und auch ziemlich feines Programm vorstellen:

Inkscape

Mit diesem  Wunderwerk habe ich neben meinem Header (siehe oben ;-)) auch das Bild für diesen Beitrag erstellt. Inkscape ist kein herkömmliches Zeichenprogramm wie Gimp (@Jasmin: oder Paint), sondern ein Open-Source-Vektorgrafikeditor. Es ist vergleichbar mit Programmen wie Adobe Illustrator oder CorelDraw. Allerdings finde ich Inkscape nicht so kompliziert wie die relativ teuren  Programmkollegen. Eine Warnung muss ich direkt aussprechen: Wenn man das erste Mal mit Inkscape arbeitet, muss man ziemlich umdenken, denn man kann tatsächlich nicht einfach ein Bild malen, wie man das gewohnt ist. Vielmehr ist es so, dass man Linie für Linie, Fläche für Fläche erstellen, verändern, anpassen und zusammenpuzzeln muss. Für den Anfang empfehle ich daher, sich einfach ein paar Video-Tutorials anzusehen, um überhaupt zu verstehen, was man machen soll und kann.

Wo ist hier nur den Anfang?

Nach dem Programmstart sieht alles erstmal so ähnlich aus, wie bei jedem anderen Zeichenprogramm. In der Mitte ist die weiße Mal-Fläche, wohlbemerkt erstmal im Hochformat. Für Querformat-Liebhaber wie mich: Datei-Dokumenteinstellungen-Querformat. Links, rechts, oben und unten gibts haufenweise Werkzeuge und Optionen. Unten findet man eine riesige Farbpalette, zusätzlich kann jede ausgewählte Farbe auch noch individuell angepasst werden, indem man unter „Objekt“ den Dialog „Füllung und Kontur“ öffnet. Sehr klasse ist hier auch die Option, die Fläche mit Mustern zu füllen. Wer hier nicht die passende Farbe findet, findet sie nirgends!

Links sind die Werkzeug mit denen man Flächen (Kreise, Vierecke, Sterne und andere Polygone) und Linien erstellen kann. Für Linien gibt es ein Freihandwerkzeug, welches mit der Maus meiner Meinung nach nur schwer bedient werden kann. Hier empfiehlt sich ein Grafiktablett. Ich weiß nicht, ob es für alle zutrifft, aber mein Bamboo Fun funktioniert sehr gut mit Inkscape. Bei der Nachbearbeitung der Linien ist die Maus allerdings handlicher. Das zweite Linienwerkzeug befindet sich direkt unter dem Freihand-Stift: das Werkzeug für Kurven und Geraden. Mit beiden Werkzeugen erstellt man Pfade, die man immer wieder bearbeiten und verändern kann.

Gibts hier keinen Radiergummi?

So nun hat man also seine drei Linien oder Kurven auf dem Papier und stellt fest, dass die eine dann doch nicht so geworden ist, wie man das gern hätte. Spart euch die Suche nach dem Radierer – es gibt keinen. Man braucht auch keinen. Man braucht nur die Maus und das Knotenwerkzeug. Das ist das zweite links in der Liste. Wer schon mal mit Indesign o.ä. gearbeitet hat, wird hier ziemlich schnell den Bogen raus haben. Mit diesem Werkzeug, kann man die Linien und auch Flächen nach den eigenen Wünschen und Vorstellungen tanzen lassen. Ein Hinweis noch zu Flächen: Mit „Pfad – Objekt in Pfad umwandeln“ bekommt man die Knotenpunkte und kann aus Vierecken auch mal Dreiecke machen.

Das ist aber leider alles ziemlich trockene Theorie und selbst wenn ich das alles am Anfang schon gewusst hätte, wäre ich wahrscheinlich trotzdem nicht so viel weitergekommen. Also hier ist mein Geheimtipp: Dieses  Video ist Gold wert. Hierbei habe ich überhaupt erstmal kapiert, was das Programm von mir will, beziehungsweise ich von ihm. Davor habe ich nur vor dem PC gesessen wie eine Kuh vorm Scheunentor.

Ach so geht das! Und was gibts noch?

Neben dieser tollen Art zu zeichnen gibt es noch eine riesige Palette an Filtern, die sich wunderbar dazu eignen, einfache Hintergründe (z.B. für Poster, Broschüren, Magazine usw.) zu erstellen. Dazu muss man nur mit dem Viereck-Werkzeug einen farbigen Kasten über die leer Seite ziehen und einen beliebigen Filter anwenden. Ganz schön für diesen Zweck finde ich die Bläschenstruktur matt, Wolken und Welliges Tartan.

Vektorisiere dir die Welt, wie sie dir gefällt!

Für alle, die ein bereits erstelltes Bild vektorisieren möchten, gibt es unter „Pfad“ die Funktion „Bitmap vektorisieren“. Damit habe ich bisher nur einmal gearbeitet, darum kann ich momentan noch nicht sagen, wie komplex die eingefügten Bilder sein dürfen, damit das Ergebnis auch akzeptabel ist. Für mein Facebook-Titelbild war die Funktion allerdings perfekt. Denn das Mädchen in Paint zu zeichnen und dann zu vektorisieren, war eine relativ schnelle Angelegenheit. Zum Vergleich: Für das Bild des Beitrags habe ich einen ganzen Tag gebraucht. Und so sieht das Vektorisieren aus (links das Paint-Bild, rechts vektorisiert):

Ich hoffe, ich konnte euch einen kleinen kreativen Anstoß geben. Inkscape ist eine wunderbare Möglichkeit, die eigene Lebenszeit sinnvoll zu verschwenden! =) Ich würde mich freuen, wenn ihr genauso viel Spaß daran habt wie ich und mir vielleicht auch mal eure Werke zeigen würdet!

Inkscape kann hier kostenlos runtergeladen werden!

MerkenMerken

Previous Post Next Post

You Might Also Like

6 Comments

  • Reply Jasmin 25. März 2012 at 19:01

    Das … will … ich … haben!

  • Reply tintenmeer 25. März 2012 at 19:05

    Ach wie doof von mir! Jetzt hab ich glatt den Link vergessen! Sorry!! Wird gleich nachgeholt =)

  • Reply Jasmin 27. März 2012 at 17:45

    Aaaaahh … Natürlich habe ich erstmal frei nach dem Prinzip „Versuch und Irrtum“ rumgespielt und bin natürlich kläglich gescheitert. Das Video ist wirklich gut, ich konnte trotz Englisch alles verstehen (der gute Herr hat eine wirklich sehr saubere Aussprache).
    Dass du das Mädchen zuvor in Paint gemalt hast, erklärt mir desweiteren so einiges *lach*

    Ich werd jetzt mal ein bisschen rumspielen *Händereib und sich das Bamboo-Tablet schnapp*

    • Reply tintenmeer 27. März 2012 at 18:48

      Aber nur das Facebookmädchen! ^.~ Das vom Beitragsbild hab ich in Inkscape gemacht.

  • Reply nachrichtendana 20. Mai 2012 at 13:29

    Hey, was für eine klasse Grafikoberfläche^^ Ich denke, ich werde mich auch einmal damit auseinandersetzen, denn die Bilder sind irre^^

    • Reply tintenmeer 20. Mai 2012 at 13:56

      Ich habe mal einen deiner Kommentare freigeschaltet, inhaltlich waren sie ja fast gleich. Inkscape ist wirklich ein klasse Programm. Ein bisschen Übung und man kriegt schon schnell ganz gute Sachen hin. Viel Spaß dabei! =)

    Leave a Reply