Stöckchen und TAGs

[TAG] Just for 1 day … Begegnung

Es ist Zeit für eine Blogparade! Und da Mimi von dinks and bams so ein tolles Thema gestellt hat, muss ich einfach mitmachen. Bei Begegnungen geht es darum, eine Person auszuwählen, mit der man gern mal einen ganzen Tag verbringen möchte. Meine Person ist eher eine Persönlichkeit, und was für eine!

Hildegunst von Mythenmetz

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Darüber, wen ich wählen würde, musste ich gar nicht lange nachdenken. Wenn ich die Möglichkeit hätte, einen Tag mit Hildegunst von Mythenmetz zu verbringen, würde ich keine Sekunde zögern. Ich liebe diesen verqueren, genialen, urkomischen, hypochondrischen Drachen-Dichter einfach kolossal! Und natürlich müssten wir uns auf alle Fälle in Zamonien treffen, das wäre schon Bedingung! Also rein mit mir ins Dimensionsloch – hier schnuppert es übrigens nach Gennf, ihr riecht das doch auch, oder?

Die erste Station auf unserer Reise sollte auf jeden Fall der Große Wald sein, den …

Wenn man in Zamonien das Bedürfnis nach vollkommener Harmonie hatte, dann machte man Ferien im Großen Wald. Ein Aufenthalt im Großen Wald garantierte Forstnatur in ihrer vielfältigsten Art, nur hier standen Nadel- und Laubbaum einträchtig beisammen, wucherten Zyklopeneichen neben Druidenbirken, streckten sich Hutzenlärchen neben florinthischen Rottannen, hausten Einhörnchen, Schuhu und Kassandersprecht.

– Moers: Ensel und Krete, S.17

Ist ja klar! Wer wollte nicht schon immer mal zwischen Erdgnömchen und Doppelköpfigen Wollhühnchen hocken, Honig machen und den Buntbären beim Buntbärsein zugucken. Wer weiß schon, was alles hinter der idyllischen Fassade lauert? P.S. Ich glaube, Hildegunst hat recht. Das verkappte totalitäre System im Buntbärenwald birgt Gefahren, die man nicht unterschätzen darf. Aber in dem großen Dichter habe ich ja glücklicherweise einen erfahrenen Reiseführer, der er nicht versäumt, mich sogleich zu belehren:

Es war schon immer ein Erkennungszeichen reaktionärer Politik, wenn ihre Repräsentanten die Wald- und Wiesenfreunde markierten. Hinter einer derart hysterisch polierten Idylle lungert gewöhnlich das Grauen.

– Moers: Ensel und Krete, S.52

Danach sollte unbedingt auch ein kleiner Ausflug in die Katakomben von Buchhaim stattfinden. Immerhin möchte ich ja auch den Ort von Hildegunsts größtem Abenteuer sehen und den, an dem er das Orm entdeckte. Ohne dieses wäre er heute nicht der, der er ist! Allerdings bestehe ich auf Sicherheitsvorkehrungen! Mit so einem Bücherjäger muss ich mich nun wirklich nicht anlegen! Nur zu schade, dass wir es nicht mehr nach Schloss Schattenhall schaffen werden. Doch Hildgunst vermag es, mich mit ein paar rezitierten Versen zu trösten:

Getürmt aus Buch auf Buch
Verlassen und verflucht
Gesäumt von toten Fenstern
Bewohnt nur von Gespenstern
Befallen von Getier
Aus Leder und Papier
Ein Ort aus Wahn und Schall
Genannt Schloß Schattenhall

– Moers: Die Stadt der träumenden Bücher, S.322

Ausklingen sollte der Tag dann mit einem netten Plausch bei Bienenbrot und Glühkaffee! Unbedingt auf Stachel achten! Hier könnten wir nun nächtlichen Dicherlesungen lauschen, ein wenig schwatzen und über gut verkäufliche Buchtitel philosophieren – ein Gespräch, welches uns beiden von Nutzen sein sollte!

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4 Comments

  • Reply Flori 8. Mai 2013 at 9:20

    Toller Beitrag :D

  • Reply Mimi 8. Mai 2013 at 14:06

    So ein toller, frischer Beitrag :) Ich musste das ein oder andere Mal schmunzeln :) Richtig gut geschrieben mit all diesen Anspielungen ^^

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