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{Rezension} Honigmann & Breuer: Seelenjäger – Land zwischen den Linien von Robert Friedrich von Cube

Privatdozent Simon Honigmann kehrt kurz nach dem Ende des zweiten Weltkriegs aus dem Exil nach Deutschland zurück, um seine Forschungen an übernatürlichen Phänomenen fortzusetzen. Doch der Mann, auf dessen Hilfe er baut – ein gewisser Dr. Breuer – ist mindestens so unberechenbar wie der Alltag in den Trümmern des besiegten Landes. Die Zusammenarbeit gestaltet sich schwierig, doch irgendjemand muss sich schließlich um all die herrenlosen Seelen kümmern, die seit dem Krieg nach neuen Menschenkörpern suchen … (Klappentext)

Rezension

Auf „Honigmann & Breuer“ bin ich durch Stöbern auf Amazonien aufmerksam geworden. Ich mochte Robert Friedrich von Cubes Kurzgeschichten sehr, die in verschiedenen Anthologien der Verlage „Art Skript Phantastik“ und „ohneohren“ veröffentlicht wurden. Also: Gesehen, gekauft. Witzigerweise schrieb mich der Autor ein paar Tage später selbst an und fragte, ob ich nicht Lust auf ein Rezensionsexemplar hätte. :D Tja, ich bin einfach eine vorbildliche Bloggerin, nicht wahr? ^^ Die zwei titelgebenden Seelenjäger hatten übrigens schon zwei Auftritte in Kurzgeschichten der Anthologien „Fantasy Noir“ und „Absinth“ und da mir diese richtig gut gefallen haben, wollte ich natürlich mehr Abenteuer mit ihnen erleben!

An der Stelle muss ich noch dezent auf das schicke, düstere, stimmungsvolle Cover hinweisen, das mich sofort in den Bann zog. Findet ihr es nicht auch hammermäßig? Es ist übrigens meine erste Lektüre aus dem Verlag „In Farbe & Bunt“, den ich vorher gar nicht kannte. Umso schöner, dass ich ihn jetzt entdeckt habe. Monatlich erscheinen dort neue Folgen von Buchreihen in der Serie „Weltenwandler“ exklusiv als E-Book. Die Genres reichen von Science-Fiction über Fantasy bis Mystery, Thriller, Dystopie und Nervenkitzel. Beim Stöbern auf der gut sortierten Homepage hatte ich viel Spaß und es sind gleich einige weitere Titel auf meiner Wunschliste gelandet. :)

Aber zurück zu „Honigmann & Breuer“. In dieser ersten Folge erfahren wir alles über die Anfänge und erleben das erste Zusammentreffen von Simon Honigmann und Dr. Breuer. Es ist also perfekt zum Starten und man muss dafür keine der oben genannten zwei Kurzgeschichten gelesen haben, also nur Mut und lest munter drauf los. ;) Als erstes fiel mir wieder der ausgereifte, routinierte Schreibstil von Robert Friedrich von Cube auf. Der Herr weiß, was er erzählen will, und tut es einfach.

{Rezension} Honigmann & Breuer: Seelenjäger – Land zwischen den Linien von Robert Friedrich von CubeDie Story wird übrigens als „Geschichte in der Geschichte“ dargestellt, da Simon Honigmanns Tochter sie aus dessen Aufzeichnungen nacherzählt. In dem Zusammenhang gibt es ein paar hilfreiche Fußnoten, was echt erfrischend ist und das Ganze noch authentischer macht. Auch merkt man, wie viel Recherchearbeit darin steckt und dass Herr Cube weiß, wovon er spricht. Denn zunächst geht es um das Ende des 2. Weltkrieges und dessen Auswirkungen auf die Hinterbliebenen. Das hat mich ein bisschen überrascht, weil es doch eher geschichtlich zugeht.

Der Fantasy-Anteil kommt erst spät zum Tragen und auch dann (noch) nicht so stark. In zukünftigen Teilen wird es da noch viel mehr zu entdecken geben – wie ich aus zuverlässiger Quelle weiß. ;) Aber dies ist ja auch erst der Anfang. Trotzdem waren die Kriegsnachwirkungen interessant und ich fühlte mich nicht „wie im Geschichtsunterricht.“ Ich konnte mit Simon Honigmann, unserem Protagonisten, mitleiden und -leben und habe auch seine Familie ins Herz geschlossen, vor allem Tante Ruth, eine bodenständige, herzliche und taffe Frau!

Da Simon selbst Wissenschaftler ist und übernatürliche Phänomene erforscht, gibt es ein paar wissenschaftliche Erklärungen bzw. Thesen zu herrenlosen Seelen und einer Welt hinter der unsrigen. Das war spannend zu lesen und keinesfalls trocken. Außerdem macht es die Ereignisse plausibel und verankert sie in unserer Welt.

Besonders erwähnen muss ich noch den Charme und Witz, der von den Charakteren ausgeht. Besonders das Zusammen-(oder sollte ich besser sagen Gegen-)spiel, das zwischen Honigmann & Breuer entsteht, bringt Lesespaß und Würze rein. Breuer ist echt eine Type für sich! :D So ein bisschen hat mir aber noch das gewisse Etwas gefehlt, das mich mit angehaltenem Atem weiterlesen lässt, dazu noch mehr Action und Spannung und fantastische Ereignisse. Da ist noch ordentlich Luft nach oben für die Folgebände.

Fazit

„Honigmann & Breuer: Seelenjäger – Teil 1“ ist überzeugend recherchiert und routiniert geschrieben. Es hat mich kurzweilig unterhalten und zum Grinsen gebracht. Laut Autor soll Band 2 bereits im Februar 2019 folgen und es wird noch episch! Ich freue mich drauf, denn es gibt noch jede Menge Potential und jetzt geht es gerade erst richtig los mit unseren zwei Seelenjägern …

Bewertung

Robert Friedrich von Cube: Honigmann & Breuer 1 – Land zwischen den Linien | In Farbe und Bunt Verlag | 89 Seiten | E-Book | 4,99 Euro

Honigmann & Breuer: Seelenjäger – Teil 1: Land zwischen den Linien bei Amazon

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1 Comment

  • Reply {Lese-Logbuch} Kristinas Oktober bis Dezember 2018 | Tintenmeer 1. Februar 2019 at 10:36

    […] dieser Geschichte mit dem Wahnsinnscover habe ich euch ja schon in meiner November-Rezension erzählt, daher verweise euch einfach ganz dreist darauf und mache es kurz: Überzeugend […]

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